Gibt es Leben im Weltraum?
Mit diesen Fragen beschäftigt sich die Menschheit schon
seit Jahrhunderten. Die Wissenschaft, die sich mit dieser Thematik
beschäftigt, nennt sich Astrobiologie oder Exobiologie
und ist inzwischen allgemein anerkannt. Dabei geht es vor allem um die
Entdeckung von Planeten außerhalb unseres Sonnensystems,
auf denen eventuell Leben existieren könnte.
Das seit Ende der 50er Jahre betriebene SETI Projekt
sucht speziell nach außerirdischer Intelligenz.
Dies geschieht fast ausschließlich mit Hilfe von großen Radioteleskopen,
die den Himmel nach Signalen untersuchen, die weder natürlichen (durch Sterne
oder andere astronomische Objekte erzeugte Strahlung) noch irdischen
Ursprungs sein können. Dabei erhofft man sich, dass eine andere
Zivilisation innerhalb unserer Galaxis ebenfalls
erpicht ist, zu erfahren, ob es noch anderes Leben gibt. Allerdings muss
diese mindestens unseren technischen Entwicklungsstand haben, um
überhaupt Radiosignale mit genügender Stärke absenden zu können.
Obwohl
SETI inzwischen international Anerkennung erreicht hat, sind Zuschüsse
der Nationalregierungen und Spenden sehr dünn gesät. Doch die Daten, die
Radioteleskope in aller Welt sammeln, sind enorm umfangreich. Allein das
derzeit Größte von ihnen, das Arecibo
Radioteleskop, produziert täglich 35
Gigabyte an Daten. Daraus kann man jedoch noch keine
außerirdischen Signale erkennen. Hierzu müssen erst extrem aufwendige Berechnungen
durchgeführt werden, die schnelle Supercomputer benötigten. Leider sind
diese recht teuer, und so entschlossen sich einige findige Astronomen und
Informatiker, ein Projekt auf die Beine zu stellen namens SETI@home.
Täglich verschwenden Computer in aller Welt Millionen
von Stunden Betriebszeit mit vielleicht nett anzusehenden, aber sinnlosen
Bildschirmschonern. Die Erfinder von SETI@home wollen diese Rechenpower
lieber sinnvoll nutzen, indem jeder Computer
mit Internetanschluss seinen Beitrag leisten
kann zum Auffinden extraterrestrischer Signale.
Dabei muss der Computer nicht ständig mit dem Internet verbunden sein.
Innerhalb von wenigen Minuten wird ein kleines Datenpaket (350 Kb)
heruntergeladen, welches dann "offline" in mehreren Stunden von
ihrer CPU (Prozessor) bearbeitet wird. Dazu wird jedes Mal, wenn der
Computer einige Zeit nicht benutzt wird, der SETI-Bildschirmschoner aktiv,
welcher die Daten nach Anomalien, d.h.
Unregelmäßigkeiten überprüft. Wenn er damit fertig ist, werden die
gewonnenen Daten an den SETI-Server geschickt und neue Rohdaten abgeholt.
Dieses Projekt läuft nun schon über ein Jahr und hat
schon beachtliche Ausmaße angenommen. Hier ein paar erstaunliche Daten
(vom 24.8.2000):
-
Teilnehmerzahl:
2.267.800
- Alle Berechnungsstunden zusammengenommnen: 374.820,58
Jahre
- Berechnungsgeschwindigkeit: 14,06 TeraFLOPs/sec
(der schnellste Supercomputer der Welt schafft gerade mal 2,3
TeraFLOPs/sec)
Diese Zahlen zeigen, was für riesige Ausmaße dieses
Projekt angenommen hat. Jeder Mensch kann nun
aktiv an der Suche nach Aliens teilnehmen und hat sogar die Chance,
derjenige zu sein, der das erste außerirdische
Signal entdeckt.
Außerdem kann man sich mit anderen Teilnehmern messen,
da genau erfasst wird, wer wie viel Rechenkapazität zur Verfügung
stellt. Auf der Seite http://setiathome.berkeley.edu/ sind verschiedene Statistiken vorhanden. Auch für jeden einzelnen
Teilnehmer erstellt der Server eine Statistik (hier meine).
Des weiteren gibt es Teams,
die ebenfalls konkurrieren. Auch astronomia.de bildet ein solches
Team, bei dem jeder mitmachen kann (unsere Teamstatistik).
Haben Sie Lust bekommen und wollen auch mithelfen,
herauszufinden, ob wir nicht allein im Universum sind? Dann laden Sie die Freeware-Software
SETI@home herunter und treten dem astronomia.de-Team bei. Es kostet Sie
nichts und ich helfe Ihnen gerne bei der Installation und Konfiguration.
Wollen Sie mitmachen? JA |